Der »Tech Kiosk« ist die mobile Werkstatt des SPACE FOR REPAIR, der sich mit Strategien zur Vermeidung von Ressourcenverschwendung durch E-Schrott beschäftigt.
SPACE FOR REPAIR
Fotos: Dominik Antoni Krolikowski, SBYD
Der Kiosk ist nicht nur eine mobile Werkstatt, in der (fast) alles für das Arbeiten an und mit E-Geräten vorhanden ist, sondern auch ein Ort des Austausches. Er dient als Transfervehikel, mit dem Wissen geteilt und Fähigkeiten vermittelt werden können. Als solches kommt er bei Workshops zum Einsatz, in denen es um das Reparieren und Umgestalten von E-Geräten als Strategien der Müllvermeidung und Ressourcenschonung geht. Menschen sollen so für Nachhaltigkeitsthemen sensibilisiert, ihre Selbstwirksamkeit gefördert und technisch befähigt werden.
»LRA.01« (vom deutschen Begriff »Lötrauchabsaugung«) ist ein Lötrauchabsauger, der darauf ausgelegt ist, Arbeitssicherheit zugänglicher zu machen.
Lucas Dieckmann
Fotos: Julius Barghop, SBYD
»LRA.01« (vom deutschen Begriff »Lötrauchabsaugung«) ist ein Lötrauchabsauger, der darauf ausgelegt ist, Arbeitssicherheit zugänglicher zu machen. Löten setzt schädliche Dämpfe frei, und Sicherheitsrichtlinien schreiben Absauganlagen vor, die jedoch oft kostspielig sind. Die »LRA.01« löst dieses Problem, indem sie Standardteile und -materialien aus der Gebäudetechnik verwendet, um die Kosten zu senken. Sie vermeidet teure Formen, indem sie Blech mit Sanitärtechniken bearbeitet, was sie erschwinglich macht. Dank der einfachen Reparatur und der Verfügbarkeit von Ersatzteilen minimiert sie sowohl Investitions- als auch Wartungskosten und ermöglicht es mehr Menschen, sicher und kostengünstig zu löten.
»Cracker« ist ein Möbelstück, das beschädigte Spanplatten wiederverwendet und so ihren Lebenszyklus verlängert.
Debora Weusthof
Fotos: Debora Weusthof, SBYD
Spanplatten finden in vielen Bereichen Anwendung, doch Schäden an der Furnierschicht führen oft dazu, dass sie ersetzt und entsorgt werden. »Cracker« rettet diese Platten, indem die beschädigte Schicht entfernt und die Platte mithilfe einer CNC-Fräse in neue Formen bearbeitet wird. Der Fräsprozess erzeugt eine wellenartige Struktur, die etwaige Schäden an der ursprünglichen Platte verbirgt. Die fertige Oberfläche weist auf beiden gegenüberliegenden Seiten die gleiche Struktur und die gleichen Abmessungen auf, sodass mehrere Teile miteinander verbunden und nahtlos gestapelt werden können.
»Re:source« ist ein Projekt, bei dem es um die Weiternutzung von Elektronikkomponenten aus E-Altgeräten in neu gestalteten funktionalen Produkten geht.
Mit Hilfe einer Datenbank, in der die Bauteile von existierenden E-Geräten verzeichnet sind, kann bereits im Designprozess der Einsatz dieser gebrauchten Komponenten mitgedacht werden. Der ressourcenschonende, zirkuläre Designansatz von »re:source« stellt konventionelle Designprozesse und die Ästhetik des Neuen infrage. »Re:source« nutzt ausrangierte elektronische Bauteile für neue Produkte. Die einzelnen Bauteile der unterschiedlichen Spendergeräte beeinflussen so deren spezifische individuelle Formgebung und hinterfragen so konventionelle Designprozesse. Anhand einer Serie von Kaffeemühlen, die auf diese Weise gestaltet wurden, kann der zirkuläre Designprozess und dessen spezifischer Formgebungsprozess nachvollzogen werden.
Das Projekt wurde im Rahmen des SBYD Designer-in-Residence-Programms entwickelt und 2024 erstmalig auf der Dutch Design Week in Eindhoven ausgestellt.
»Patch and Care« stellt vorhandene Kleidungsstücke in den Mittelpunkt.
Credits
Fotos: Dominik-Antoni Krolikowski, SBYD
Diese werden umgestaltet oder dezent repariert, um wieder angezogen zu werden. Ziel ist es, die Verbreitung reparierter Kleidung zu fördern und ästhetische Normen zu verändern, die davon wegkommen, neu wirken zu müssen. In vielen Kleiderschränken liegen Kleidungsstücke, die ungetragen bleiben, weil sie aus der Mode gekommen sind, Flecken oder Löcher haben oder einfach vergessen wurden. Der SPACE FOR TEXTILES und der SPACE FOR REPAIR beschäftigen sich damit, wie Design die Lebensdauer von Textilien verlängern und deren Nutzung so nachhaltig wie möglich gestalten kann. Die Textilproduktion zählt zu den drei größten globalen Belastungen für Wasser und Land und gehört zu den fünf größten Verursachern von Rohstoffverbrauch und Treibhausgasemissionen.