Algen gelten als einer der vielversprechendsten Rohstoffe der Zukunft – sie wachsen schnell, sind nährstoffreich und nachhaltig.
Arba Shabanaj
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Photo Credits: Dominik Antoni Krolikowski
In einer Zeit, in der globale Nahrungsressourcen knapper und instabiler werden, rücken sie als alternative Quelle zunehmend in den Fokus. Trotzdem sind Algen in der westlichen Esskultur bisher kaum verankert.
Genau hier setzt mein Projekt an: Wie wird aus einem zukunftsweisenden Meeresrohstoff wie Alge ein alltagstaugliches Gericht für den westlichen Geschmack?
Daraus entstand SeaPasta – eine Serie aus Algennudeln, einer passenden Soße und einem wiederverwendbaren Verpackungs- und Etikettensystem. Ziel ist ein stimmiges Gesamterlebnis, das vertraut wirkt und gleichzeitig neue Geschmäcker eröffnet.
Die Algennudeln überzeugen durch ihren Meeresgeschmack, ihre vielfältigen Farben je nach Algensorte und ein Design, das subtil an das Meer erinnert. Eine passende Soße und eine Backmischung auf Algenpulverbasis erweitern die Serie und machen Algen zu einem zugänglichen Bestandteil unserer Ernährung.
Fruchtgummis auf Algenbasis
Frida Klug
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Photo Credits: Dominik Antoni Krolikowski
Fruchtgummis zählen zu den beliebtesten Süßigkeiten in Deutschland. Algen hingegen sind trotz ihres bemerkenswerten Nährstoffgehalts und ihrer ressourcenschonenden Anbaumöglichkeiten bisher kaum in westlichen Ernährungsgewohnheiten verankert.
Alginis schließen diese Lücke: Die innovativen, veganen Fruchtgummis auf Algenbasis vereinen den beliebten Snack mit den gesundheitlichen Vorteilen von Mikroalgen. So wird der Zugang zu Algen erleichtert und Konsument*innen können leckere und nährstoffreiche Gummibärchen ohne schlechtes Gewissen genießen.
Die Alginis sind in drei Geschmacksrichtungen erhältlich: Apfel-Zitrone, Apfel-Ingwer, Limette-Himbeere. Gesüßt mit Agavendicksaft und mit Fruchtsaft verfeinert, kommen sie vollständig ohne künstliche Zusatzstoffe aus. Für die typische Konsistenz sorgt Agar-Agar, ein pflanzliches Geliermittel aus Algen.
Die enthaltenen Mikroalgen Chlorella und Spirulina liefern wertvolle Nährstoffe wie natürliches Vitamin B12, Eisen, Selen und weitere Spurenelemente – eine gute Ergänzung für eine pflanzlich basierte Ernährung.
Die Varianten lassen sich durch ihre Formen unterscheiden, die von Makroalgen inspiriert sind. Visuell einheitlich in tiefem Schwarz, sind die Alginis etwa 3,5 cm groß und wiegen 1,5 g pro Stück.
Die Verpackung aus Cellophan und bedrucktem Papier ist minimalistisch und schwarz-weiß gestaltet und vollkommen biologisch abbaubar.
Wie lassen sich die verborgenen Schätze der Natur für alle erlebbar machen?
Nora Jo Czardybon
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Fotos: Nora Jo Czardybon, Dominik Antoni Krolikowski
Dieses Projekt nähert sich dieser Frage über ein alltägliches Medium: das Essen.
Genauer gesagt über Eis – ein Genussmittel, das mit Leichtigkeit, Freude und Kindheitserinnerungen verbunden ist.
So wollte ich Wildkräuter auf eine neue Weise zugänglich machen und zeigen, dass die Natur nicht fern und fremd ist, sondern direkt vor unserer Haustür wächst.
Das Eis ist vegan, regional und hat die Form eines Blattes – als Symbol für seine Herkunft.
Die verwendeten Kräuter und Blüten eröffnen nicht nur neue Geschmackswelten, sondern machen auch die Vielfalt und Wertschätzung unserer Umgebung sichtbar.
Es geht also weniger um ein reines Lebensmittel als um ein bewusstes Erlebnis:
Natur wahrnehmen, wertschätzen und in den Alltag integrieren.
So wird aus einem einfachen Eis ein kleiner Impuls, den Blick für unsere Umgebung zu schärfen – und vielleicht Lust zu machen, selbst auf Entdeckungstour in der Natur zu gehen.
Finden. Pflücken. Snacken.
Yamuna Rösch
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Fotos: Yamuna Rösch, Dominik Antoni Krolikowski
Was oft als störend gilt ist in Wahrheit ein kulinarischer Schatz: Knoblauchsrauke, Große Klette und Brennnessel wachsen wild werden übersehen – und sind voller Geschmack. Die Fundstücke feiern das Unerwartete, das Ungewollte, das Unterschätzte. Inspiriert von mittelalterlichem Gemüse, griechischen Pasteli und japanischen Senbei, sind sie ein herzhaft süßer Gruß aus dem Wildwuchs.
Können wir uns Algen ernährungstechnisch so annähern, indem wir lernen, nicht nur mit ihrem natürlichen umami-Geschmack zu arbeiten, sondern auch mit ihrem natürlichen Aussehen und ihrer natürlichen Textur?
Mary Ann Evangelista
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Fotos: Dominik Antoni Krolikowski
ALGREMA ist eine Kollektion aus drei Algenpralinen, die eine gesunde und nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Pralinen aus Schokolade bietet. Die Pralinen stellen dabei die natürliche Erscheinung der Braunalge Kombu in den Mittelpunkt, die in drei verschiedenen Zuständen vorkommt: gebraten, eingekocht und frisch getrocknet. Als geschmacklicher und visueller Kontrast dient die lilafarbene Yamswurzel Ube, die eine cremige Süße beiträgt. Grün-braune Kombu-Streifen treffen auf geometrisch geformte Ube-Körper. Süße und Umami, Zähes und Cremiges stehen im kulinarischen Wechselspiel zueinander. Ausgewählte Gewürze und Toppings verleihen ALGREMA 1, 2, 3 ihren persönlichen Charakter.
Ergänzt wird die Kollektion durch drei eigens gestaltete Essbestecke namens ESSMUSCHEL, dessen Formgebung von Austernschalen inspiriert ist. Durch dieses tief gezogene Essbesteck ist es möglich, Kombu-Sud zu den Algenpralinen zu verspeisen.
ALGREMA. Algenpralinen aus Kombu und Ube.
Der »Green Grow 4000« ist ein Photobioreaktor für die Fensterbank, der die tägliche Gewinnung einer Tagesdosis von frischen Spirulina-Algen ermöglicht.
Lina Walter
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Fotos: Dominik Antoni Krolikowski, Lina Walter
Der analoge Aufbau reduziert sich auf die wesentlichen Funktionen, die für das Wachstum der Mikroalgen notwendig sind. Das Sonnenlicht liefert die notwendige Energie für die Photosynthese, während das manuelle Umrühren des Nährmediums für die notwendige Sauerstoffzufuhr sorgt, sodass der Reaktor vollständig ohne Elektronik auskommt.
Im Zentrum steht ein geschlossener Kreislauf, der die Algenzucht, Ernte und Rückführung des Nährmediums verbindet. Über einen Syphoneffekt wird das Nährmedium aus dem Glasbehälter in einen herausnehmbaren Edelstahlfilter mit 300 Mesh geleitet. Die Algen werden dabei vom Nährmedium getrennt und das anschließend aufgefangene Medium wird zum Wachstumsbehälter zurückgeführt, sodass das kontinuierliche Wachstum neuer Algen ermöglicht wird.
Die Konstruktion aus Glas, Edelstahl und PETG ist modular aufgebaut und lässt sich durch Steckverbindungen leicht reinigen und reparieren. Das klare, gradlinige Design stellt die Spirulina-Alge als lebendiges Lebensmittel ins Zentrum.
Spirulina enthält wertvolle Proteine, Vitamine, Mineralstoffe und Chlorophyll. In frischer Form bleiben diese Nährstoffe besonders gut erhalten, während der leicht nussige Geschmack und die cremige Textur der intensiv grünen Spirulinaalge ein zusätzliches sensorisches Erlebnis bieten. So ermöglicht der Green Grow 4000 eine einfache und nachhaltige Kultivierung von Mikroalgen im Alltag.